Gegründet wurde das gewand 1994 von der Gewandmeisterin Angelika Nowotny, damals noch Angelika Sproll. Kostüme für Oper, Ballett, Musical und Film entstehen auf heute 700 Quadratmetern in Düsseldorf-Flingern.

Nach einer Ausbildung zur Damenschneiderin und mehrjähriger Theatererfahrung als Schneiderin, sowie als Kostümassistentin, beendete Angelika Nowotny 1989 die Fachhochschule für Gestaltung als Gewandmeisterin.

In dieser Funktion arbeitete sie bis 1993 am Staatstheater Kassel, an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf und dem Staatstheater in Stuttgart.

das gewand ist strukturell bestens aufgestellt und somit in der Lage, umfangreiche, aufwendige und künstlerisch anspruchsvollste Entwürfe umzusetzen. Ein großes Team von langjährigen, erfahrenen Gewandmeistern und Schneiderinnen arbeitet dort im Zusammenspiel mit Produktionsassistenz und Büroteam.

 
Über das gewand
Text von Volker Hermes

Für mich ist das gewand ein Ort geprägt von Wissen, Charakter und einer Idee.

Ist der Gedanke eines Bühnenkostüms erst vom Kostümbildner in das gewand hineingetragen, hat er dort ideale Bedingungen, zu wachsen. Mich als Künstler beeindruckt es immer wieder, mit welcher Hingabe und hohem Anspruch an sich selbst die Visionen von Kostümbildnern dort mitgefühlt werden. Sei es ein historisches Kostüm oder eine phantastische Bühnenerfindung. Ich entdecke immer wieder diesen Zauber, der entsteht, wenn man seine Aufgabe wirklich mag und es einen Ehrgeiz gibt, diese mit der höchsten Perfektion auszuführen.

Zunächst ist da aber das Wissen um historische und moderne Bekleidung. Das meint einerseits das Können in der Fertigung, andererseits aber auch die Kenntnis von Charakter und Essenz verschiedener Epochen. Dieses komplexe Wissen befähigt dann eben zu Zwischentönen, Anklängen, zur Abstraktion und letztlich zur Erfindung von Neuem. Hinzu kommen eine herausragende handwerkliche Qualität und die lange Erfahrung in der Fertigung von Bühnenkostümen.

Darüber hinaus sehe ich immer wieder eine Idee, die diesen Ort beseelt. Denn innerhalb der Koordinaten von Bühnenwirkung, Notwendigkeiten der Inszenierung, Bewegung und Körper werden nicht nur Entwürfe verwirklicht. Der Fertigungsprozess ist im gewand stets auch ein Impulsgeber. Ideen werden mit der Realität verknüpft und aus der Realität neue Ideen geboren.